Kostenloses Webinar: Event-Management mit Künstlicher Intelligenz revolutionieren. 28.09.2023

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Die Filmindustrie steht nach wie vor vor großen Herausforderungen, die sich auf ihre Tätigkeit auswirken. Bei Filmdrehs kommt es zu Verzögerungen, und die traditionellen Methoden zur Präsentation von Filmen und zur Kontaktaufnahme mit dem Publikum sind unterbrochen worden. Der Zugang zu Kinos und Drehorten ist aufgrund bestehender Vorschriften eingeschränkt, oder die für die Durchführung dieser Veranstaltungen erforderlichen Umstände sind aufgrund begrenzter Beteiligungsmöglichkeiten finanziell nicht tragbar.

Veranstalter haben die Möglichkeit, diese Herausforderungen durch kreative Lösungen zu meistern. Gemeinsam mit der Kommunikationsagentur monteundvogdt- Communication aus Berlin GmbH, die sich ebenfalls auf die ganzheitliche Umsetzung von Premierenveranstaltungen vor großem Publikum spezialisiert hat, entwickelte Sweap eine Lösung.

Von der Kinoleinwand auf den Bildschirm

Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen kann, … dann kommt die Premiere eben zu den Gästen nach Hause. So logisch diese Option in der heutigen „Generation Streaming“ auch klingen mag, es gibt verschiedene Problemstellungen und Risiken zu beachten: "Leaks“ (auf Deutsch: Leck, undicht), das illegale Mitschneiden und Teilen von Filmen und Inhalten vor dem tatsächlichen Veröffentlichungstermin. Hier lauert ein großes wirtschaftliches Risiko für den Filmverleih, weshalb ein im Internet auftauchender Mitschnitt klar einem Teilnehmer bzw. einer Teilnhehmerin zugeordnet werden muss.

Was sich bei einer Kinopremiere noch schwierig gestaltet und durch den Einsatz von Überwachungstechnik im Kinosaal und die Abgabe von Aufzeichnungsgeräten vor Betreten des Saals eingrenzen lässt, ist durch moderne Technik bei einem Live-Stream auch für Laien kein großes Problem mehr. Somit musste eine Lösung zur Sicherung des Films her.

Wie digitales Gästemanagement zum Kopierschutz wurde

Für die erste digitale Tradeshow (Vorstellung kommender Titel vor Einkäufer*innen und Kinobetreibenden) eines Filmverleihs in Deutschland wurde die Registrierung der Gäste und das Gästemanagement mit Sweap durchgeführt. Jeder der 620 Teilnehmer*innen erhielt im ersten Schritt nach erfolgreicher Anmeldung eine Bestätigungsmail und zwei Tage vor dem Event den persönlichen Zugangscode. Nach Schließung der Anmeldung wurde ein Gastattribut (in diesem Fall der Gastname) über den Stream gerendert, womit das ursprüngliche Filmmaterial und der Gästename untrennbar miteinander verbunden sind. Somit sind Mitschnitte und illegale Kopien, sofort einem Teilnehmenden zuzuordnen.

Der Name des Teilnehmenden wurde über den Stream gelegt.

Das Schwierige hierbei: Der Name konnte nicht einfach innerhalb der Webseite über den Film gelegt werden, da dieser entfernt werden kann. Ein Griff in die Trickkiste ist notwendig!

Somit stand das Sweap-Team vor der Herausforderung, 620 verschiedene Versionen – eine für jede*n Teilnehmer*in - des Films rendern zu müssen. Bei ersten Tests kam das Team dann auf eine Dauer von einem Monat, allein für das Rendern von 2 Stunden Film. Durch verschiedene Kniffe und Parallelisierung (das Verarbeiten aller Videos gleichzeitig auf mehreren Servern) konnten sie diese Dauer von einem Monat dann auf nur einige Stunden reduzieren.

Wir fragen genau nach - Ein Interview

Um einen noch besseren Einblick in das Vorgehen von Sweap dabei zu bekommen, haben wir Matthias Heicke, CTO von Sweap, einige Fragen dazu gestellt.

Matthias, eine der Herausforderungen war der individuelle Kopierschutz durch ein Wasserzeichen. Wie habt ihr das gelöst?

Matthias: Wir hatten von Anfang an vor, das Wasserzeichen direkt in den Film zu rendern und nicht einfach nur “drüber zu legen”. Hierfür wird der Original-Film genommen und für jeden Gast ein Prozess angestoßen, so dass für jeden Gast ein individueller Film geschaffen wird, der eindeutig mit seinem Namen signiert ist. Die heraus geränderten Videodateien haben einen zufallsgenerierten Dateinamen, so dass diese ohne den korrekten Link nicht zufällig geöffnet werden können.

Wie konnte ein gleichzeitiger Beginn bei so vielen Servern und Streams garantiert werden?

Matthias: Die erstellten Dateien liegen auf unsere Content Object Storage (COS) bei IBM/Frankfurt. Für jeden Gast wird nun aus diesem Film ein Livestream erstellt, der genau zur richtigen Uhrzeit den passenden Film Teil ausstrahlt. So ermöglicht man ein Live-Erlebnis und baut eine weitere Barrikade ein, die ein Teilen erschwert. Es wird immer nur ein 90 Sekunden großes Zeitfenster “ausgestrahlt” (dies dient als Puffer und ermöglicht eine Ruckelfrei Darstellung auch bei schwankender Internetverbindung)

Links können bekanntlich schnell geteilt werden. Wie wurde garantiert, dass nur ein User pro Link zusehen konnte?

Matthias: Jede*r Zuschauer*in bekommt eine individuelle Einladung - über einen Link mit einer eindeutigen Gast-Identifikationsnummer öffnet man die Webseite. Öffnet jemand anderes die Seite mit dem gleichen Link, so wird der erste Besucher automatisch ausgeloggt (dies ermöglicht, dass man problemlos sein Gerät wechseln kann, wenn zum Beispiel der Akku des Notebooks leer ist) aber immer nur maximal ein Zuschauer einen Link nutzen kann.

Filmpremieren: Mehr als nur ein Video

Um den Live-Charakter von Premieren zu erhalten und eine weitere Sicherheitsschranke einzubauen, wird der Film nicht einfach nur als Video eingebettet, sondern als Live-Stream ausgespielt. Somit ist jede*r Zuschauer*in gleichzeitig an der gleichen Stelle und Möglichkeiten wie Countdown, Live-Umfragen oder Chat-Räume runden das Premieren-Feeling ab.

Ein paar Worte unseres Kunden

Die nun schon langjährige Zusammenarbeit mit Sweap hat sich auch in diesem Fall ausgezahlt. Die im ersten Schritt definierte Aufgabenstellung hat sich in der konkreten Umsetzung des Projekts immer wieder erweitert. Auf alle Herausforderungen folgten Lösungen, die teilweise unser technisches Verständnis sprengten. Als Startgeber und Erstanwender bauen wir mit Sweap nicht nur auf einen Dienstleister, sondern haben mit ihnen einen Partner, welcher mit uns gemeinsam probiert, immer noch ein Stück weiterzugehen. So wurde aus der eng gefassten Ursprungsidee ein Produkt, welches sowohl rein digital, aber zukünftig auch für hybride Veranstaltungen genutzt werden kann. Unsere Anforderungen waren:

  • Live-Charakter

  • Manipulationssichere Namenseinbettung/Wasserzeichen

  • Verhinderung von Doppelnutzung der Zugangscodes

  • Stabile Wiedergabe, auch bei hohem Nutzeraufkommen

Die hohen Sicherheitsanforderungen haben zu vielen kleinen Details und Entwicklungen geführt, die unseren (End)Kund*innen sofort überzeugt haben. Zu jeder Neuentwicklung gehören aber auch Rückschläge, welche in den Tests immer mal wieder vorkommen können und auch wichtig sind. Das Entwicklerteam von Sweap hat sehr viel Herzblut in das Projekt gesteckt und am Ende konnten wir eine grandiose Premiere feiern.

Das Ergebnis hat überzeugt und wir denken schon gemeinsam weiter. Neue Features werden den Einsatz auch Abseits von Premierenfeiern möglich machen, aber schon jetzt nutzen wir mit Sweap ein digitales Tool, welches vom Save the Date bis zum Ausspielen von digitalen Inhalten als Live-Stream perfekt miteinander in einem System verzahnt ist und das macht sich bezahlt, wie Kundenanfragen zeigen.

Fazit

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Artikel von Jonas Kurzweg
Growth @ Sweap. Momentane Leidenschaft: Besser im Schach werden.